Unterschied zwischen Naturmoor-und Fangoparaffin-Packung
Die Verwendung von Schlamm, Fango und Moor zur Heilung und Linderung von verschiedensten Beschwerden reicht sehr weit zurück. So sollen bereits die alten Ägypter Gliederschmerzen mit Nilschlamm behandelt haben, während die römischen Legionäre ihre Beschwerden mit Fango kuriert und die alten Griechen Moor eingesetzt haben.
Auch der Mediziner Paracelsus hat Moor als wichtiges Heilmittel erkannt.
Im frühen 19.Jahrhundert wurden die ersten Kurbäder mit Mooranwendungen in Deutschlanderrichtet.
Leider wird Moor häufig mit Fango verwechselt.
Beides sind Naturprodukte, jedoch unterschiedlichen Ursprungs und mit unterschiedlicher Wirkweise.
Fango
Fango ist vulkanischen Ursprungs. Das Gestein wird gemahlen und mit Wasservermengt. Dadurch entsteht „Fangoschlamm“. Die in den Praxen verwendete Fangopackung besteht in der Regel jedoch aus Fangoparaffin. Hierfür wird das Gesteinsmehl mit Paraffin vermischt. Dieses wachsähnliche Produkt kann nun erhitzt und verflüssigt werden. Es wird dann in Plattenform gegossen, leicht abgekühlt und noch heiß an den Patienten „anmodelliert“. Die Packung kühlt am Patienten aus und wird hart. Nach der Anwendung werden diese ausgehärteten Platten wieder zurück in den Fangoofen gegeben, wo sie geschmolzen und sterilisiert werden.Anschließend werden sie wiederverwendet. Das Fangoparaffin kann bis zu 30-mal genutzt werden.
Fango besteht aus anorganischen Mineralien, die nach derzeitigem Stand nicht vom Körper (überdie Haut) resorbiert werden können.
Das heißt, die Wirkung der Fanoparaffinpackung besteht vor allem durch die Entspannung aus der Wärme.
Moor
Moor besteht überwiegend organische Substanzen, die vom Körper gut aufgenommen werden können. Einige Inhaltsstoffe sind unter anderem Huminsäure, Gerbstoffe, Mineralien , Flavonoide und Kieselsäuren.
Der Wirkmechanismus der Moorpackung liegt sowohl in der langsam ansteigenden Wärme, als auch in den Inhaltsstoffen des Moores selbst, wie zum Beispiel der entzündungshemmenden Eigenschaft der Huminsäure.
Im Gegensatz zur Fangopackung, die dem Patienten heiß angelegt wird, erwärmt sich die Moorpackung langsam durch einen Wärmeträger, was für den Patienten angenehmer und verträglicher ist.
In meinerPraxis verwende ich das Naturmoor der Firma „Kurland“. Dieses Moor wird im Leopoldskron-Moos in Salzburg gestochen. Es enthält einen ph-Wert von 4,5 – 5 und hat einen hohen Huminsäureanteil.